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Zwei Paar Hände halten einander fest vor einem Hintergrund aus einem lila Kreis umrandet von einem gelben Kreis.
Grüne Socken spenden Hoffnung und Hilfe:

Die Aktion unterstützt schwerpunktmäßig Eierstockkrebs-Betroffene

Grüne Socken und die Unterstützung von Frauen mit Eierstockkrebs – was hat das miteinander zu tun? Die Aktion „Grüne Socke“ zeigt, wie viel Mut eine kleine Idee in schweren Zeiten machen kann. Mit gestrickten Socken, Informationen und Austausch schafft die Initiative ein Gefühl der Verbundenheit und beweist, dass auch kleine Gesten große Wirkung haben können.

Eine Person im weißen Kittel schreibt auf ein Formular an einem Schreibtisch.

Die Patientinnenorganisation GynKD e.V. und deren Projekt „Grüne Socke“ setzt sich dafür ein, Frauen mit Eierstockkrebs durch Informationen, Austausch und einfühlsame Unterstützung zur Seite zu stehen.

Die Entstehung der Aktion „Grüne Socke“:
Vom Stricken zur Solidarität

Andrea Krull, die Vorsitzende des Vereins Gynäkologische Krebserkrankungen e.V., erkrankte 2013 selbst an Eierstockkrebs, ebenso wie eine Freundin. Im gemeinsamen Austausch stellten sie fest, dass ihnen etwas Wärmendes fehlte, weshalb Andrea für ihre Freundin Wollsocken in ihrer Lieblingsfarbe Grün stricken wollte. Leider verstarb Andreas Freundin, bevor sie die Socken in Empfang nehmen konnte. Doch die Idee ließ Andrea nicht los und so rief sie die Aktion „Grüne Socke“ ins Leben. Sie soll anderen erkrankten Frauen Hilfe, Kontakte und Unterstützung bieten. „Durch die Operationen und die Chemotherapie friert man oft – unsere grünen Socken sollen aber nicht nur Wärme, sondern auch Trost spenden, Mut machen und den Zugang zu mehr Information bieten“, erklären Mitglieder des Vereins im Interview. Grün ist die Farbe der Hoffnung – besonders wichtig für Frauen in der Zeit der Diagnose und Behandlung.

Eierstockkrebs bleibt oft lange unentdeckt, da die Tumoren viel Platz zum Wachsen haben und Frühsymptome meist ausbleiben oder nicht direkt erkannt werden. Beschwerden wie anhaltende Verdauungsprobleme, unerklärlicher Gewichtsverlust oder Erschöpfung treten oft erst im fortgeschrittenen Stadium auf. (1) Mit der Aktion „Grüne Socke“ macht der Verein auch auf die Bedeutung der Früherkennung aufmerksam und schafft damit mehr Bewusstsein für die Erkrankung.

 

Eine Person im weißen Kittel schreibt auf ein Formular an einem Schreibtisch.

Der Verein schafft ein Netzwerk für Betroffene, um sich auszutauschen und Kraft zu geben.

Ziele der Aktion: Unterstützung und Aufklärung bei Eierstockkrebs

Jede an Eierstockkrebs bzw. an gynäkologischem Unterleibskrebs erkrankte Frau soll ein Paar grüne Socken bekommen – das ist das Hauptziel der Aktion. Dabei sollen die Socken aber nicht nur warme Füße spenden. „Wir möchten, dass die Betroffenen wissen, dass sie nicht allein sind und durch die Aktion auf die Unterstützungsangebote des Vereins aufmerksam werden“, so eine Sprecherin des Vereins. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 7000 bis 8000 Frauen an Eierstockkrebs, dem sogenannten Ovarialkarzinom. Da die Diagnose oft erst spät gestellt wird, ist es umso wichtiger, den Betroffenen nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch emotionale Unterstützung zu bieten. Im vergangenen Jahr wurden bereits 6000 Paar Socken verteilt. Auch in Österreich, Tschechien und den Niederlanden stößt die Aktion auf große Resonanz, weshalb sie dort ebenfalls umgesetzt wird. „Uns ist wichtig, dass jede Frau, die neu erkrankt, nicht nur die Socken, sondern auch Informationen über Therapiemöglichkeiten und Hilfsangebote erhält. Das ist unser Ziel.“

Eine Frau mit Brille und blauer Bluse sitzt auf einem grauen Sessel in einem hellen Raum

Die grünen Socken sind ein Symbol für Wärme und Zuversicht für Frauen mit Eierstockkrebs.

Wie man mitmachen kann

Die Aktion lebt von der Solidarität der Stricker*innen und Unterstützer*innen. „Jede Person, die stricken möchte, kann sich beteiligen. Es geht nicht nur darum, Socken zu produzieren, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung zu setzen“, erklärt eine Vertreterin des Vereins. Auf der Website finden sich alle wichtigen Informationen zur Teilnahme sowie die Adresse, an die die fertigen Socken geschickt werden können. Neben den Socken sind auch Woll- und Geldspenden willkommen, um die Logistik und den Versand zu unterstützen. Diese Aufgabe wird aktuell von einem Reha-Zentrum übernommen, das die Pakete verpackt und an Kliniken und andere Einrichtungen verschickt.

Die Versandadresse für selbstgestrickte Socken lautet:

Aktion: Grüne Socke!
GynKD e.V.
Diakonisches Werk / Recklinghäuser Werkstätten gGmbH
Hubertusstr. 41b
45657 Recklinghausen

Um direkte Fragen oder auch Sockenbestellungen von Kliniken kümmert sich Frau Maliczak, die unter gruenesocke@eskd.de erreichbar ist.

Unterstützung und Aufklärung für Betroffene

Um den Frauen mit Eierstockkrebs auch weitere Informationen und Unterstützung anbieten zu können, wurde eine Hotline eingerichtet. Dort können sich Betroffene über Therapieoptionen und weitere Hilfsangebote austauschen. Weitere Informationen zur Hotline sind in den Sockenpaketen enthalten. „Uns ist wichtig, den Frauen Mut zu machen und sie auf ihrem Weg zu begleiten“, betonen die Vertreterinnen des Vereins. Die Hotline ist zweimal wöchentlich besetzt und ermöglicht es den Frauen, gezielt Beratung und hilfreiche Angebote z. B. von vernetzten Patientinnenorganisationen zu erhalten. So müssen sie sich nicht selbst durch die Menge an Möglichkeiten arbeiten, wenn sie Unterstützung suchen. Denn der Zugang dazu ist nach wie vor durch logistische Hürden und knappe Ressourcen in den Kliniken eine Herausforderung für die Patientinnen.

Eine Frau mit Brille und blauer Bluse sitzt auf einem grauen Sessel in einem hellen Raum

Die Patientinnenorganisation bringt Hoffnung in Kliniken und hilft Betroffenen.

Zukunftsperspektiven

Trotz aller bisherigen Erfolge bleibt noch viel zu tun. Der Verein wünscht sich, dass noch mehr Kliniken proaktiv auf ihre Patientinnen zugehen und sie unter anderem auch auf die Aktion aufmerksam machen. Auch die Vernetzung mit weiteren onkologischen Praxen und Partnern, Reha-Kliniken und Selbsthilfegruppen soll in Zukunft ausgebaut werden. „Oft scheitert es am Bekanntheitsgrad“, so eine Sprecherin des Vereins. „Wir möchten, dass sowohl Patientinnen als auch Ärzt*innen besser über uns und unsere Arbeit informiert sind.“

Die Aktion „Grüne Socke“ ist nach wie vor ein Symbol der Hoffnung und Solidarität. „Mit uns bekommt ihr keine kalten Füße, sondern viel Hilfe und Informationen zu Eierstockkrebs“, lautet das Motto des Vereins – und das wird auch in Zukunft der Leitgedanke bleiben.

Wenn Sie mehr über Gynäkologische Krebserkrankungen Deutschland e.V., die Arbeit des Vereins und seine Angebote erfahren möchten, klicken Sie hier. Oder schauen Sie auf dem Instagram-Kanal vorbei: https://www.instagram.com/aktion_gruene_socke

Mehr zum Thema Eierstockkrebs finden Sie auf dieser Website hier, darunter einen Infomaterial-Linktipp zur Patient*innen-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe und einen Podcast der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs zur Unterstützung im Alltag und auch im ärztlichen Gespräch.

 

Referenzen:
(1) ESMO Patient Guides. What is Ovarian Cancer? Let us answer some of your questions. Verfügbar unter: https://www.esmo.org/content/download/10097/201883/1/EN-Ovarian-Cancer-Guide-for-Patients.pdf. Letzter Zugriff November 2024.

NP-DE-ON-WCNT-240012; 11/24

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