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Wenn der Eierstockkrebs erkannt wird – in vielen Fällen erst in einem späten Stadium –, stellt sich unmittelbar die Frage nach der Behandlung. Beim Eierstockkrebs basiert sie auf drei wichtigen Säulen: Operation, Chemotherapie und Erhaltungstherapie. Oft werden die Schritte genau in dieser Reihenfolge durchlaufen. Wir schauen sie uns gemeinsam an.
Im Jahr 2022 erkrankten in Deutschland 6.709 Frauen an Eierstockkrebs. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose liegt bei 68 Jahren.(2)
1. Operation
Das Hauptziel der Operation ist, im Bauchraum so viel Tumor-Gewebe wie möglich zu entfernen, idealerweise den gesamten Tumor. Bei dem Eingriff kann eine Gewebeprobe entnommen und untersucht werden. In vielen Fällen kann erst jetzt festgestellt werden, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und um welche Art von Eierstockkrebs es sich handelt. Bei der Operation werden oft auch beide Eierstöcke, die Eileiter und die Gebärmutter entfernt. Dies erhöht die Chance, auch nicht-sichtbares Tumorgewebe zu beseitigen und damit die Prognose zu verbessern.(1)
Untersuchung der genetischen Eigenschaften
Molekulare Tests spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Behandlung. So können Ärztinnen und Ärzte die richtige Behandlung individuell an die Bedürfnisse der Patientinnen anpassen. Zwei wichtige molekulare Tests bei Eierstockkrebs sind – Achtung, Fachbegriffe – die Analyse der BRCA1- und BRCA2-Gene und der Nachweis einer homologen Rekombinationsdefizienz (HRD). Vereinfacht gesagt: Im Endeffekt können diese Tests helfen, Defekte in der DNA-Reparatur zu finden. Damit dienen die Resultate dieser beiden Untersuchungen als sogenannte Biomarker, also messbare Referenzen für Prozesse und Krankheitszustände im Körper: Sie können dem Behandlungsteam wertvolle Erkenntnisse liefern, wie die Krankheit weiter verlaufen und wie sie am besten behandelt werden kann.(1)

2. Chemotherapie als zusätzliche Behandlung
Die Chemotherapie wird bei der Mehrheit der Patientinnen nach der Operation eingesetzt. Über Infusionen werden Wirkstoffe verabreicht, die im Körper verbliebene Krebszellen zerstören und damit ein erneutes Tumor-Wachstum verhindern sollen. Die Therapie erfolgt in der Regel in bestimmten Abständen, dazwischen können und sollen sich die Patientinnen erholen. Das ist wichtig, denn eine Chemotherapie ist für den Körper sehr anstrengend – nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen werden angegriffen. Von den möglichen Nebenwirkungen, wie Übelkeit oder Erbrechen, haben Sie sicher schon gehört. Sie können mit unterstützender Therapie gemildert werden.(1)
3. Erhaltungstherapie für mehr Lebensqualität
Die dritte und letzte Säule ist die Erhaltungstherapie als Behandlung von Eierstockkrebs. Ziel der Therapie ist es, eine Rückkehr der Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Normalerweise wird die Erhaltungstherapie nach Operation und Chemotherapie begonnen. Sie erfolgt mit Medikamenten über einen längeren Zeitraum. Was für Betroffene, insbesondere nach einer anstrengenden Chemotherapie, wesentlich ist: Es geht auch darum, ihre Lebensqualität zu stabilisieren.(3)
Weitergehende Informationen zu den Säulen der Eierstockkrebs-Behandlung finden Sie hier.

Da die Diagnose häufig erst in einem späten Stadium gestellt wird, ist der vielfältige Ansatz aus Operation, Chemotherapie und Erhaltungstherapie wichtig für eine bestmögliche Behandlung. Selbst bei fortgeschrittener Erkrankung oder einem Rückfall gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Jede Säule spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Krankheit und kann die Prognose der Patientinnen verbessern. Gleichzeitig gilt: Es gibt keine „One size fits all“-Therapie, da jeder Tumor unterschiedlich ist und jede Patientin individuell auf die Behandlungen reagiert.
Mehr zu Eierstockkrebs und der Behandlung – mit Videos, Interviews, Podcasts und Infolink zur Erhaltungstherapie – finden Sie auf dieser Website hier.