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Mit einer Eierstockkrebs-Diagnose tauchen viele Fragen auf. Gleichzeitig drängt die Wahl der nächsten Behandlungsschritte. Daher ist es wichtig, dass Betroffene und ihre Ärztinnen und Ärzte gut zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Schauen wir uns diesen Prozess, auf Englisch „Shared Decision Making“ (SDM) genannt, einmal an.
Beratungsgespräche auf Augenhöhe sind wichtig für das „Shared Decision Making“-Konzept.
Was ist Shared Decision Making?
Shared Decision Making ist ein Konzept, bei dem Betroffene und das Behandlungsteam gemeinsam über die Therapien entscheiden. Dabei werden die medizinischen Fakten, die persönlichen Bedürfnisse oder Wünsche und die Lebensumstände der Betroffenen gleichermaßen berücksichtigt. Gemeinsames Ziel ist es, eine Therapie zu finden, die sowohl medizinisch sinnvoll als auch für Patient*innen akzeptabel ist.
Warum gemeinsame Entscheidungen beim Ovarialkarzinom so wichtig sind
Eierstockkrebs ist eine komplexe Krankheit. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten kommen in Betracht: Operationen, Chemotherapie und andere medikamentöse Therapien. Jede Behandlung oder Behandlungsform hat unterschiedliche Nebenwirkungen und Erfolgsaussichten, deswegen müssen neben medizinischen natürlich auch persönliche Entscheidungen getroffen werden.
Dem ärztlichen Behandlungsteam muss es wichtig sein, die Wünsche, Befürchtungen und persönlichen Therapieziele der Betroffenen zu kennen, um gemeinsam zu einer Entscheidung zu gelangen und sich über einen unter Umständen längeren Krankheitsverlauf immer wieder neu aufeinander abzustimmen. Es gilt, die Patient*innen umfassend und aktiv in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Shared Decision Making hilft dabei, dass sie sich nicht nur gut informiert fühlen, sondern auch die Kontrolle über ihre Behandlung behalten. Gleichzeitig müssen sich Betroffene auch selbst aktiv einbringen und ihre behandlungsrelevanten Bedürfnisse benennen. Nur so können bestmögliche Entscheidungen wirklich gemeinsam und auf Augenhöhe getroffen werden.
Wie funktioniert der Prozess des Shared Decision Making?
Ausgangspunkt ist ein ausführliches Gespräch zwischen Patient*innen und Ärzt*innen:
- Die (aktuelle) Diagnose, die möglichen Behandlungswege und deren Vor- und Nachteile werden detailliert besprochen.
- Patient*innen bringen persönliche Ängste, Bedenken und Präferenzen ein.
- Gemeinsam wird dann die Therapieoption gewählt, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt.
Dieses ausführliche Gespräch wird je nach Bedarf und je nach Behandlungsfortschritt wiederholt, um sich gegenseitig auf den aktuellen Stand des Eierstockkrebs-Zustands, der Behandlungsoptionen und der Situation der Patient*innen zu bringen. Darauf basiert dann die nächste gemeinsame Entscheidung über die nachfolgende Therapie.
Shared Decision Making ist ein Kreislauf, der innerhalb der Eierstockkrebs-Therapie immer wieder gemeinsam neu durchlaufen wird.
Kommunikation ist das Herzstück des Shared Decision Making
Hand aufs Herz: Offen und ehrlich sein, das kann ziemlich schwerfallen, nicht wahr?! Aber Sie als Patient*in und Ihr Behandlungsteam müssen sich die Zeit nehmen, um alle Fragen zu klären und sicherzustellen, dass Sie die medizinischen Informationen zu Ihrem Ovarialkarzinom verstehen und die Ärztinnen und Ärzte Ihre persönliche Lebenssituation und Ihre Wünsche erfassen. Dabei kann es hilfreich sein, Angehörige oder Menschen aus dem Freund*innenkreis einzubeziehen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen – ob das für Sie passt, können Sie selbst am besten beurteilen.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit von Anfang an
Praktische Tipps, wie Sie aktiv mit allen an Ihrer Behandlung Beteiligten zusammenarbeiten können, finden Sie im Ratgeber „Patienten und Ärzte als Partner“ der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Sie können ihn hier herunterladen.
Informiert und gut beraten können Sie sich auf Ihren Heilungsprozess fokussieren.
Shared Decision Making ist ein wertvolles Instrument, damit Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die Behandlung Ihres Ovarialkarzinoms individuell und an Ihren Bedürfnissen und Wünschen orientiert gestalten. Es fördert das Vertrauen zwischen Ihnen und den behandelnden Fachleuten – und stellt dabei sicher, dass die gewählte Therapie sowohl medizinisch als auch persönlich sinnvoll ist. Durch die aktive Beteiligung an der Entscheidungsfindung können Sie die Kontrolle über Ihre Behandlung behalten und sich besser auf den Heilungsprozess konzentrieren.
Mehr über Eierstockkrebs finden Sie auf dieser Website hier, darunter auch einen Infomaterial-Linktipp zu „Fragen an Ihr Behandlungsteam“ mit einem Leitfaden für Ihre Gespräche mit Ärzt*innen.
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