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Zwei Paar Hände halten einander fest vor einem Hintergrund aus einem lila Kreis umrandet von einem gelben Kreis.
Immuntherapie bei Gebärmutterkrebs

Für Patientinnen mit fortgeschrittenem Endometriumkarzinom stellt die Immuntherapie eine weitere Behandlungsoption dar. Die Therapien zielen darauf ab, das körpereigene Immunsystem zu aktivieren, um Krebszellen effektiver zu bekämpfen. Doch wie bei jeder Behandlung können auch Herausforderungen in Form von Nebenwirkungen auftauchen.(1) Schauen wir es uns an.

Immuntherapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren

Erst einmal klären wir, wie eine Immuntherapie bei Endometriumkarzinom funktioniert: Die eingesetzten Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind Medikamente, die eine natürliche „Bremse“ des Abwehrsystems im Körper lösen. Diese „Bremsen“ (auch Kontrollstellen oder Checkpoints genannt) begrenzen normalerweise die Immunreaktion. Sie sorgen dafür, dass das Immunsystem nicht zu stark reagiert, und verhindern, dass gesunde Zellen angegriffen werden.(3)

Im Normalfall können Tumorzellen vom Immunsystem bekämpft werden. Doch durch die Aktivierung des Checkpoints können Tumorzellen dies verhindern und sich weiter ausbreiten. Checkpoint-Inhibitoren, auch Checkpoint-Hemmer genannt, lösen diese „Bremsen“ und verstärken damit gezielt die Immunantwort gegen Tumorzellen.(3)

Icon eines Arztkoffers

Mögliche Nebenwirkungen der Therapie beruhen vor allem auf überschießenden Reaktionen des Immunsystems.(3) Das Behandlungsteam sollte frühzeitig über Beschwerden informiert werden.

Eine Frau mit einem Turbantuch auf dem Kopf sitzt auf einem Stuhl

Studien zeigen große Erfolge, besonders wenn Immun-Checkpoint-Inhibitoren mit einer Chemotherapie kombiniert werden. Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem oder wiederkehrendem Gebärmutterkrebs konnte die Überlebensdauer signifikant verlängert werden.(2)

Mögliche Nebenwirkungen der Immuntherapie

Beschwerden treten nicht zwangsläufig bei jeder Frau auf und können zudem unterschiedlich stark ausgeprägt sein.(1) Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Fieber, Ausschläge und Juckreiz an der Haut, wie auch Entzündungen des Darms, der Leber, der Nieren oder hormonproduzierender Organe wie der Schilddrüse.(3) Möglich sind auch Übelkeit, Atembeschwerden sowie Kopfschmerzen und Sehstörungen.(1)

Behandlungsteam bereits bei ersten Anzeichen informieren

Um Nebenwirkungen bestmöglich zu therapieren, ist ein frühzeitiges Erkennen wesentlich. Wenn Sie betroffen sind, scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem behandelnden Team darüber zu sprechen. Sie müssen nicht „tapfer sein“ und alles ertragen. Im Gegenteil: Es ist sogar für Ihre weitere Therapie wichtig, dass auftretende Nebenwirkungen möglichst frühzeitig mit dem Behandlungsteam geteilt werden.

Ein Logo zeigt eine Hand, die ein Smartphone bedient

Digitale Tagebücher können dabei helfen, mögliche Nebenwirkungen im Blick zu haben. In der App können Patientinnen sowohl ihre Medikamenteneinnahme tracken als auch ihren aktuellen Gesundheitszustand und eventuell auftauchende Symptome beobachten.

Wichtig für Therapieerfolg und Lebensqualität

Gut auf sich aufzupassen und sich aufmerksam zu beobachten, das gehört auch zu einer Gebärmutterkrebs-Behandlung. Nebenwirkungen müssen nicht stillschweigend hingenommen werden – denn viele sind reversibel oder gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Deshalb ist es wichtig, Nebenwirkungen frühzeitig zu kommunizieren, damit sie sich nicht weiter verschlimmern. Es hat zudem großen Einfluss auf den Therapieerfolg und die Lebensqualität der Patientinnen.

Ärztinnen und Ärzte können, wenn nötig, Medikamente gegen die Beschwerden verschreiben. Manche Patientinnen müssen die Behandlung mit den Checkpoint-Hemmern vielleicht vorübergehend unterbrechen. Bei schweren Nebenwirkungen kann das Behandlungsteam manchmal entscheiden, die Immuntherapie ganz abzubrechen.(3) Daher ist es wichtig, dass Patientinnen eng mit ihrem Behandlungsteam zusammenarbeiten und alle auftretenden Symptome schnell melden, selbst wenn diese vielleicht erst einmal harmlos wirken.

Umriss eines Stethoskops, in dessen Mitte ein Kreuz abgebildet ist

Detailliertere Informationen zur Immuntherapie und den möglichen Nebenwirkungen finden Sie auf der Mamma-Mia-Website hier.

Ein älterer Mann hält eine ältere Frau im Arm

Die Immuntherapie bei Gebärmutterkrebs bietet eine neue und weitere Behandlungsoption für die Patientinnen. Um den bestmöglichen Nutzen aus dieser Behandlung zu ziehen, ist eine offene und kontinuierliche Kommunikation mit dem Behandlungsteam enorm wichtig. Nur so können immunvermittelte Nebenwirkungen frühzeitig erkannt und effektiv behandelt werden, was letztendlich zu besseren Behandlungsergebnissen und einer höheren Lebensqualität führt.

Zu Behandlungsmethoden und vielen anderen Themen rund um das Endometriumkarzinom finden Sie nützliche Links, Podcasts, Videos und mehr auf dieser Website hier.

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