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Jedes Jahr erhalten in Deutschland etwa 7.200 Frauen eine Eierstockkrebs-Diagnose.(1) Neben ihrer medizinischen Behandlung spielt die psychische Unterstützung für sie eine zunehmend wichtige Rolle im Heilungsprozess. Dabei rückt die psychoonkologische Betreuung in den Fokus. Lesen Sie hier mehr dazu.

Wie Eierstockkrebs psychisch belastet
Die Diagnose Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) kann psychisch enorm herausfordern. Studien zeigen, dass bis zu 60 Prozent der Menschen mit einer Krebserkrankung eine hohe seelische Belastung erleben. Das kann sich in verschiedenen Formen äußern. Fast die Hälfte (48 %) der Betroffenen verspüren starke Ängste, besonders vor einem Rezidiv und dem Fortschreiten der Erkrankung. Depressivität und Niedergeschlagenheit kommen bei mehr als jeder zweiten erkrankten Person (bis zu 58 %) vor.(2) An diesem Punkt kommt die Psychoonkologie ins Spiel.
Die Psychoonkologie ist ein Bereich, der sich auf die psychischen, sozialen und verhaltensbezogenen Aspekte einer Krebserkrankung spezialisiert hat. Fachleute in diesem Bereich können Betroffene bei der Bewältigung der emotionalen Herausforderungen unterstützen.

Es gibt verschiedene Formen der psychoonkologischen Betreuung, ob bei Eierstockkrebs oder anderen Krebsformen. Je nach Art und Intensität der Belastung wird entschieden, welcher Ansatz in Frage kommt:
- Individuelle Gespräche und Therapien: Hier können Patient*innen ihre Ängste und Sorgen offen ansprechen. Auch künstlerische Therapien gibt es immer mehr, mit Musik, Kunst oder Tanz. Diese Methoden bieten Betroffenen auf kreative Art und Weise eine alternative Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken.
- Entspannungstechniken: Was von außen betrachtet so leicht wirkt, sollte am besten unter professioneller Anleitung erlernt werden, bevor es zu Hause oder an anderen Orten allein ausgeübt wird. Es gibt viele verschiedene Methoden, wie Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Wenn Sie hier aktiv werden möchten: Probieren Sie sich aus und finden Sie die Form, die am besten zu Ihnen passt.
- Psychoedukation: Hier geht es um das Wissen über eine Krebserkrankung. Viele Betroffene verspüren Ängste vor dem Unbekannten, weil sie schlicht nicht wissen, was auf sie zukommt. Es gilt: Wer mehr weiß, geht sicherer damit um. Fragen sind mehr als willkommen in den Schulungen, die auf die Krebserkrankungen der Betroffenen zugeschnitten sind. Diese Formate geben Klarheit und vermitteln Selbstvertrauen im Umgang mit Untersuchungen und Behandlungen.
Die Erkrankung individuell bewältigen
Psychische Faktoren gelten nach aktuellem Forschungsstand nicht als Ursache für Krebs. Aber die psychische Verfassung kann den Umgang mit der Erkrankung beeinflussen.(3) Es zeigt sich: Eine positive Einstellung kann die Lebensqualität verbessern und den Umgang mit Nebenwirkungen erleichtern. Einer Studie zufolge glauben 84 Prozent der Betroffenen an bessere Heilungschancen durch eine positive Einstellung. Dabei ist zu bedenken: Eine Forderung nach dieser immerwährenden optimistischen Grundhaltung kann die Patient*innen auch unter Druck setzen. Denn dies könnte den Anschein erwecken, als könnten die Betroffenen den Verlauf der Erkrankung psychisch
beeinflussen.(3)
Mehr Informationen zu den Untersuchungen und der möglichen Behandlung bei Eierstockkrebs finden Sie übrigens hier.
Es ist wichtig zu erkennen, dass jede Eierstockkrebs-Patientin anders mit ihrer Erkrankung umgeht. Während einige ihre Gefühle in Form von Wut und Trauer herauslassen, erleichtert es andere bereits, wenn sie die Erkrankung für sich akzeptieren können. Die Psychoonkologie kann helfen, ganz individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Entscheidend ist dabei, die Belastung und den Behandlungsbedarf so früh wie möglich zu erkennen und im weiteren Verlauf der Erkrankung immer wieder anzupassen. So kann die Psychoonkologie mit ihren emotionalen Aspekten bei der ganzheitlichen Behandlung auch von Eierstockkrebs helfen.
Quellen:
(1) https://www.krebsinformationsdienst.de/eierstockkrebs
(2) https://mammamia-online.de/gebaermutterkrebs/psychoonkologie/
NP-DE-ON-WCNT-250021; 06/25